Aktuelles

Hier gibt es Neuigkeiten zu den Fastenkursen, -terminen, Buchbesprechungen oder aktuelle Erkennt­nisse rund ums Fasten und gesunde Genießen.

Im Augenblick verweilen

von Susanne Kirstein

Im Augenblick verweilen

Einen Augenblick verweilen
© Depositphotos

Unser Leben ist unruhig, es rast an uns vorbei und zerrt uns mit. Termine und Verpflichtungen sind das eine, das andere ist das, was wir aus unserer Freizeit machen. Beim Fernsehen checken wir Emails, beim Autofahren schreiben wir die Einkaufsliste, beim Treffen mit Freunden sind wir mit dem Kopf bei den Problemen der Arbeit. Die Gedanken gehen unaufhörlich auf Reisen – beschäftigen sich mit Vergangenem oder mit Dingen, die erst noch kommen werden. Bewusstes Innehalten und Entschleunigen erden uns dagegen, geben uns Halt, damit wir im Karussell der Hektik nicht aus der Bahn geraten.

Was bedeutet Achtsamkeit?

Oft hadern wir auch mit uns, sind unzufrieden über den Ausgang einer Besprechung oder führen in Gedanken Selbstgespräche, wie etwas hätte besser laufen können. Wir machen uns Sorgen und zerbrechen uns den Kopf, wie sicher die Arbeitsstelle noch ist, ob der geplante Urlaub auch das hält, was der Reisekatalog verspricht, oder was wir mit dem angekündigten Besuch alles unternehmen wollen. Generell neigen wir dazu, uns viel zu viele Gedanken zu machen, können den Geist kaum mehr zur Ruhe kommen lassen. Achtsamkeit ist das jedenfalls nicht. Vielmehr empfinden wir die Gedankenflut als Stress, wir fühlen uns gehetzt und von einer inneren Unruhe getrieben. Das Interessante dabei ist: Ganz oft machen wir uns diese Hektik selbst, sie beginnt mit unseren Gedanken.

Weil es vielen Menschen so geht, wird es immer wichtiger, bewusst zu entschleunigen, achtsam zu sein. Wieder Ruhe zu erleben.

Vom Glück der kleinen Dinge

Es geht darum, den Moment ganz bewusst zu erleben, im Hier und Jetzt zu sein und alle Sinne auf die Gegenwart zu richten. Einfach wahrzunehmen, was ist. Und wichtig: ohne es zu bewerten! Morgens der erste Schluck heißer Kaffee auf der Zunge, der Duft der Rosenblüte im Garten oder zuzusehen, wie sich die Regentropfen am Fenster den Weg nach unten suchen. Es sind die alltäglichen, kleinen Begebenheiten, die uns das Schöne zeigen und uns glücklich machen – wenn wir sie nur wahrnehmen. Das klingt einfach, muss aber geübt werden. Jeden Tag neu. Wer diese Übungen dann verinnerlicht hat, will es immer wieder erleben, dieses Glücksgefühl, die Freude an kleinen Dingen. Das Leben wird schöner – probiert es aus!

Die Wirkung ist nachweisbar

Es ist erstaunlich, welchen großen Einfluss ein achtsamer Umgang oder regelmäßiges Meditieren ganz allgemein haben: Hirnforscher können nachweisen, dass bestimmte Gehirnregionen bei Achtsamkeitsübungen oder während der Meditation deutlich aktiver sind. Das sind die Regionen, die die Aufmerksamkeit steuern. Sie helfen, bei dem zu bleiben, was man gerade macht, eigene Gefühle wieder besser wahrzunehmen und Störungen auszublenden. So konnten Wissenschaftler viele positive Effekte belegen: Die Zufriedenheit steigt, Ruhe und Ausgeglichenkeit nehmen zu, die Menschen werden fröhlicher, fühlen sich weniger gestresst und können mit Belastungen des Alltags besser umgehen. Selbst Menschen mit Angststörungen, Depressionen oder Schmerzpatienten können durch Achtsamkeitsübungen ihre Lebensqualität wieder deutlich erhöhen. Kein Wunder, dass diese Methode mittlerweile in vielen Kliniken und Rehaeinrichtungen zur Standardtherapie gehört.

Achtsam und gelassen sein

  • Viele Menschen legen täglich gleiche Wege zurück: zur Arbeit oder zum Einkaufen. Stell' dir vor, du gehst diesen Weg zum ersten Mal, wie in einer fremden Umgebung, und nimm' alles um dich herum so wahr, als hättest du die Straße noch nie gesehen. Die Übung macht wach, aufmerksam und erhöht die Konzentration.
  • Versuche, alles Essen zu riechen, bevor du es in den Mund gibst. Schließe die Augen und nimm' den Geruch wahr. Dann stecke den Bissen in den Mund und versuche, jeden Bissen 20-mal zu kauen. Das führt zu einer zunehmenden inneren Ruhe. Außerdem spüren wir, wann wir satt werden und essen automatisch weniger als sonst.
  • Pflanzliche Helfer für mehr Ruhe und Gelassenheit: Ginseng, Lavendel, Melisse, Baldrian und Johanniskraut. Es gibt sie in unterschiedlicher Darreichung: Als Tropfen, Tee, ätherische Öle oder Kapseln.

Zur Nachrichten-Übersicht