Stoffwechseljoker Hafer

Haferflocken zählen zu den Lebens­mitteln mit einzigartiger gesund­heitlicher Bedeutung. Die Inhalts­stoffe des Hafers können den Blutzucker­spiegel ausgleichen, einer Fett­leber sowie Über­gewicht und erhöhten Cholesterin­werten entgegenwirken und sie halten den Darm gesund.

Stoffwechseljoker Hafer
Stoffwechseljoker Hafer – © depositfotos

­Hafer punktet mit so vielen Vorzügen und könnte so manchem chemischen Medikament den Rang ablaufen.

Heute soll der Hafer aufs Korn genommen werden, denn er hat große Wirkung auf unseren Stoff­wechsel, insbesondere bei bereits bestehenden Stoff­wechsel­schief­lagen. Besonders Diabetikern und Personen mit Insulin­resistenz, einer Vorstufe der Zucker­krankheit, werden heute spezielle Hafer­tage thera­peutisch verordnet. Ein regelmäßiger Verzehr zeigt wissen­schaftlichen Studien zufolge deutlich positive Effekte auf den Kohlen­hydrat- bzw. Zucker­stoff­wechsel. Besser ist es jedoch, den positiven Hafer­einfluss bereits vorbeugend zur Entfaltung bringen zu lassen.

Inhaltsstoffe des Hafers

Seinen hohen gesund­heitlichen Wert erhält der Hafer durch folgende Inhalts­stoffe: Hoch­wertige, komplexe Kohlen­hydrate: Sie liegen als lange Kohlen­hydrat­ketten vor und müssen im Körper zunächst in ihre kleinste Baustein­chen gespalten werden. Erst dann gelangen sie ins Blut und können nach und nach in die Zellen transportiert werden. Die Energie geht also langsam ins Blut, das entlastet die Bauch­speichel­drüse. Die Stärke im Hafer­korn quillt in Verbindung mit Flüssigkeit (Wasser, Milch oder pflanz­licher Drink) zu einem sämigen Brei auf, der sich wie eine Schutz­schicht um die Magenwand und die Darmschleim­haut legt. Etliche Vital­stoffe unter­stützen und schützen unseren Orga­nismus und sorgen so für einen reibungs­losen Stoff­wechsel. Magnesium, Phosphor, Zink, Mangan, viele B-Vitamine und zahl­reiche sekundäre Pflanzen­stoffe agieren als Schutz­stoffe gegen Krank­heiten und können uns vor Bluthoch­druck, Gefäß­verengungen und chronischen Entzündungen schützen. Neben den Ballast­stoffen, die für eine gesunde und ausge­glichene Bakterien­vielfalt im Darm sorgen, liegt das besondere Augen­merk auf den Hafer-Beta-Glucanen – das sind Kohlen­hydrat­verbindungen mit einzig­artigen Heilkräften.

Die Heilkraft der Beta-Glucane

Sie sind es im Wesent­lichen, warum Hafer mit gutem Grund als Super­food bezeichnet wird. Studien belegen, dass bereits 3 g Beta-Glucane den LDL-Cholesterin-Wert um 15 % senken kann – bei regel­mäßigem Verzehr in nur wenigen Wochen. Auch Bluthoch­druck kann reguliert werden, wenn man sich Hafer­flocken regel­mäßig schmecken lässt. Für diese positiven Effekte ist es notwendig, 80 g Hafer­flocken pro Mahlzeit zu essen. Übergewichtige und Personen mit erhöhtem Blutzucker­spiegel profitieren ebenfalls, denn Hafer macht lange satt und belastet den Blutzucker­spiegel nur moderat. Zur Vorbeugung einer Insulin­resistenz können also Hafertage die Zellen wieder sensitiver machen; sie reagieren dann stärker auf das Stoff­wechsel­hormon Insulin, und die Energie (= Blutzucker) kann dorthin gelangen, wo sie gebraucht wird, nämlich in den Zellen. Das überzeugt, warum diesen Patienten regel­mäßige Hafertage empfohlen werden.

Gesund bleiben mit Hafertagen

Nicht nur Menschen mit bereits bestehender Stoff­wechsel­schieflage profitieren von regel­mäßigen Hafer­tagen, auch prophy­laktisch tut der Hafer­genuss mehr als gut. Wer frühzeitig seinen Stoff­wechsel entlasten möchte, legt am besten 2-3 modifizierte Hafer­tage ein. Wer das nur schwer in seinen Alltag integrieren kann, legt (bestenfalls wöchentlich) einen Hafertag ein. Und so geht’s:

Grundrezept für Hafertage

Ein Hafertag sieht 3 Hafermahl­zeiten vor, wahlweise süß oder herzhaft zubereitet. Er liefert etwa 8 bis 11 g wertvolle Beta-Glucane. Für eine prophylaktische Wirkung am besten regelmäßig, z.B. wöchentlich, durchführen. Dazu viel Wasser und ungesüßten Tee trinken!

Süßer Haferporridge (1 Portion)

60-80 g Haferflocken in Wasser einmal aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen.
100 ml Hafer-/Mandeldrink oder Kuhmilch
etwas Zitronensaft
50-100 g Beeren nach Belieben
und/oder 20 g Nüsse

Herzhafter Haferporridge (1 Portion)

60-80 g Haferflocken in Gemüsebrühe einmal aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen.
Kräuter, gehackt, nach Belieben
100 g gedünstetes Gemüse