© Daniel Ernst
Bewegung macht schlau
Wandern, Fahrradfahren, Yoga oder Tennis – Sport bringt Bewegung in unser Leben. Dabei werden nicht nur die Muskeln trainiert, sondern auch das Gehirn. Schon kurze Bewegungseinheiten von 10 bis 15 Minuten pro Tag verbessern nachweislich die geistige Leistungsfähigkeit.
Das Gehirn wächst mit seinen Aufgaben
Früher nahm man an, dass sich im Gehirn des Erwachsenen keine neuen Nervenzellen mehr bilden könnten. Einmal ausgestattet mit dem Nervenkostüm, müssen wir damit haushalten bis ans Ende unserer Tage, müssen den Pool an Neuronen (Nervenzellen) hegen und pflegen und durch einen gesunden Lebensstil darauf achten, dass die Nervenzellen nicht zu früh absterben. Heute sind die Neurowissenschaftler schlauer: das Gehirn passt sich seinen Herausforderungen an, es wächst mit, es können neue Nervenzellen gebildet werden und sogar die Gehirnstruktur ist veränderbar. Maßgeblichen Einfluss darauf hat eine optimale Durchblutung des Gehirns – und die kann körperliche Bewegung am besten sicherstellen.
Es ist was los im Kopf
Wer sich regelmäßig bewegt, formt nicht nur seinen Körper, sondern auch sein Gehirn. Studien belegen, dass während einer Wanderung oder beim Radfahren die Durchblutung im Kopf bis zu 20 Prozent gesteigert werden kann. Das erhöht die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Hirnzellen deutlich – und weil man dabei auch noch frische Luft einatmet, bekommt das Gehirn eine wahre Sauerstofffrischekur. Der Gehirnstoffwechsel verändert sich messbar, wir können uns besser konzentrieren und Stresshormone werden abgebaut. Viele fühlen sich besonders nach dem Sport geistig so richtig frisch und vital.
Fastenwandern hält jung
Fasten entlastet und regeneriert nicht nur die gesamten Verdauungsorgane, die Gelenke, reinigt das Blut und entsäuert. Wandern in der schönen Natur und dabei gleichzeitig zu fasten – das ist der Königsweg für unser Gehirn. Fasten und wandern ergänzen sich perfekt und sorgen für einen freien Geist. Probier es aus und überzeuge dich von der erfrischenden und befreienden Wirkung auf allen Ebenen. Alle Termine zum Fastenwandern findest du hier.
Wer wandert, fördert Muskeln und Nerven
Das Gehirn ist ein sehr komplexes Organ. Rund 100 Milliarden Nervenzellen hat der Mensch, die miteinander in Verbindung stehen. Eine Leistung, die an ein Wunder grenzt: über Zellfortsätze (Dendriten) können die Nervenzellen Informationen aufnehmen und weitergeben. Bei jedem Gedanken, bei allem, was wir sehen oder fühlen und bei jeder Bewegung werden Nervenzellen aktiviert, sie tauschen sich aus und arbeiten extrem flexibel wie ein Informationsnetzwerk zusammen. Heute weiß man, dass durch Sport nicht nur die Verständigung zwischen den Nervenzellen verbessert wird, sondern dass sich neue Nervenzellen bilden können. Bewegung führt also dazu, dass sich in der Hirnregion, die speziell für das Gedächtnis und das Lernen zuständig ist, neue Zellen bilden können.
Sport beeinflusst Emotionen und Verhalten
Bestimmte Botenstoffe im Gehirn, die für die Informationsverarbeitung zuständig sind, werden durch körperliche Bewegung in größeren Mengen gebildet. Serotonin oder Dopamin beispielsweise steuern Wahrnehmung, Erkennen, Denken, Gedächtnis sowie Aufmerksamkeit, Orientierung oder Entscheidungsfähigkeit. Lebensbestimmende Vorgänge, die in jedem Alter von entscheidender Bedeutung sind. Und auch bei diesen Prozessen spielt der Sport eine Schlüsselrolle, denn wer sich bewegt, produziert mehr von diesen Botenstoffen und hält sein Gehirn jung und flexibel, z.B. ein wirksamer Schutz vor Vergesslichkeit oder depressiver Verstimmung. Kein Wunder, dass sich Ausdauer- und Krafttraining, Gymnastik oder Tanzen auch längst als moderne Therapiebausteine z.B. für Menschen mit Depression oder Demenz etabliert haben.